Mit Gutschein den Salat von gestern?

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Das Gastgewerbe jammert ja irgendwie immer – zumindest empfinde ich das so. Um also überhaupt noch Gäste bedienen zu können, lässt man sich von dem netten Herrn vom Gutschein-Buch-Verlag bequatschen und ist jetzt also auch dabei: mit Gutschein essen zwei Personen zum Preis von einer. Einzige Bedingung ist, den Gutschein VOR der Bestellung anzumelden. Und genau da fängt für mich immer das Grübeln an.

Warum muss ich den Gutschein unbedingt vor der Bestellung angeben? Bekomme ich dann den Salat von gestern? Ist die Portion dann kleiner? Bekomme ich mein Essen als Letzter? Es hat vermutlich und natürlich einen technischen Grund – so eine Prozentrechnung überfordert ein Kassensystem schnell mal. Da ist es besser, man hat viel Zeit, um den Preis zur Not auch per Kopf berechnen zu können. Aber mal ganz ohne Spaß – gibt es wirklich einen plausiblen Grund, warum ein Kassencomputer ganz früh wissen muss, ob er eine Rechnung mit Rabatt oder ohne ausspucken soll? Ich lass mich da gern belehren.

Für mich hat diese gängige Praxis immer einen komischen Beigeschmack. Dabei haben solche Rabatt-Aktionen doch genau zwei Gründe:

  1. möchte man Stammkunden binden oder auch einfach nur belohnen und
  2. sollen Kunden, die das Restaurant bisher nicht besucht haben, im wahrsten Sinne des Wortes auf den Geschmack und dann auch möglichst wieder kommen.

Ich fühl mich immer ein bisschen geoutet, wenn der Service von Anfang an weiß, dass ich heute nur die Hälfte zahle. Und das stört mich. Vielleicht wäre es auch für die Bedienung besser, wenn sie erst hinterher weiß, dass sie Gutschein-Gäste bedient hat. Unvoreingenommenheit bewirkt oft Wunder. Sollte es also tatsächlich keine technischen Gründe (die ich sowieso alle bezweifeln werde) für dieses Vorgehen geben, bin ich dankbar für jeden Gastronom, der zu seiner Gutschein-Aktion steht und den Rabatt auch erst beim Bezahlen akzeptiert.

Habt ihr solche Gutscheine schon mal eingelöst? Wie ging es euch dabei?