Nach der Drohung der EU, notfalls einheitliche Handy-Ladegeräte per Verordnung durchzusetzen, haben jetzt die wichtigsten Hersteller eine freiwillige Absichtserklärung unterzeichnet, darunter interessanterweise auch Apple. Im Vorfeld wurde spekuliert, ob sich der Hersteller des iPhones tatsächlich von seinem eigenen Standard abbringen lässt, mit dem das Unternehmen durch Linzensierungen zusätzlich Geld verdient. Und tatsächlich: trotz unterschriebener Selbstverpflichtung bleibt der Konzern aus Cupertino seinem Universal Dock treu. Dies wird durch eine wenig kundenfreundliche Lücke in der Absichtserklärung möglich.
Wie das fscklog berichtet, ist es den Herstellern erlaubt, anstelle eines direkt am Telefon verbauten Micro USB-Anschlusses einen entsprechenden Adapter beizulegen, was Apple-Sprecher Georg Albrecht bestätigt: „Das Memorandum gibt Herstellern die Option, einen Adapter beizulegen, der für die Verbindung zum universellen Ladegerät sorgt“.
Schade, schade. Wie praktisch wäre es gewesen, bei leerem Akku im Büro nur noch rufen zu müssen: „Hat mal jemand ein Ladegerät?“. Mit dieser kundenunfreundlichen Lücke in der Absichtserklärung wird der eigentliche Sinn hinter dem EU-Vorstoß, dem Handynutzer die nervige Sucherei nach einem passenden Ladegerät zu ersparen, umgangen. Natürlich wird die Menge an produzierten Ladegeräten sinken, was letztendlich zur Müllvermeidung beiträgt und nur zu begrüßen ist. Wenn jetzt aber jeder Hersteller anfängt, einen Adapter für seinen eigenen Anschluss den Telefonen beizulegen, ist zumindest das Chaos-Problem dasselbe wie heute auch (und auch Adapter erzeugen Müll).
Ich bin gespannt, wie und ob Apple sich in dieser Sache doch noch zu mehr Kundenfreundlichkeit durchringen kann und ob auch andere Hersteller diesen Sonderweg gehen.