Bald wieder mehr Tante-Emma-Läden?

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Eine Studie von McKinsey aus dem Jahr 2007 ermöglicht einen interessanten Einblick in die Einkaufsgewohnheiten der Deutschen. Immer billiger war gestern, überschaubares Sortiment und guter Service ist heute. Stehen die Tante-Emma-Läden vor einem Comeback?

Kunden legen beim Einkaufen immer mehr Wert auf gute Qualität, schnell erreichbare Einkaufsmöglichkeiten, lange Öffnungszeiten und ein überschaubares Sortiment. Dieser Faktor, von Fachleuten Convenience genannt, verhilft in Deutschland beispielsweise den Tankstellen-Shops zu einem Anteil von 14% am Jahresumsatz des gesamten Lebensmitteleinzelhandels (2006). Hier findet der Verbraucher den Kundenservice, den er sucht: überschaubares Sortiment und lange Öffnungszeiten.

Spätkauf ist der moderne Tante-Emma-Laden

In Städten wie Berlin und Hamburg (in München anscheinend noch nicht)  findet man sogenannte Spätkauf-Läden in manchen Bezirken an fast jeder Straßenecke. Kleine Geschäfte, die Waren des täglichen Bedarfs anbieten und teilweise tatsächlich 24 Stunden täglich geöffnet haben. Aber auch klassische Tante-Emma-Läden scheint es noch immer zu geben, exzellenter Kundenservice inklusive.

Wie reagiert der Einzelhandel?

Ich bin gespannt, inwieweit sich tatsächlich mit einem reduzierten Warenangebot einerseits und einem Mehr an Kundenservice andererseits nicht nur Kunden zufrieden stellen lassen, sondern auch Geld verdienen lässt. Ich mag die Spätkaufs in Berlin, die einen sehr besonderen Charme haben und aus vielen Stadtteilen nicht mehr wegzudenken sind. Man kann diesen Geschäftsleuten nur wünschen, dass ausreichend Kunden ihre besondere Dienstleistung in Anspruch nehmen.

Vielmehr werden wohl aber die großen Lebensmittelketten darüber nachdenken müssen, welche Schlüsse sie aus den sich ändernden Servicebedürfnissen der Kunden ziehen. Die persönliche, entschleunigende Atmossphäre eines Spätkaufs oder Tante-Emma-Ladens wird man hier nur schwer umsetzen können. Die Spar-Gruppe hat bereits ein interessantes Konzept auf den Weg gebracht (Spar Express). Besonders interessant wird auch zu beobachten sein, ob und wie die Discounter auf den neuen Wunsch nach Kundenservice reagieren. Oder hat man es hier evtl. sogar gar nicht nötig, weil Kunden sowieso nur über den Preis angesprochen werden?

Wie sieht es bei euch aus? Findet ihr euch in der Studie wieder? Erwartet ihr größere Veränderungen im Convenience-Bereich, besonders bei den Discountern?

3 Gedanken zu „Bald wieder mehr Tante-Emma-Läden?“

  1. Tante Emma-Läden sind gar nicht schlecht. Da fühle ich mich bequemer und alles ist so klein und süß. Der Spätkauf ist ein sehr gutes Vorteil von diesen Läden.

  2. Sehr geehrte Damen und Herren,

    ich bin für die Produktion eines Kurzfilmes (spielend in den 1940ger Jahren) auf der Suche nach einem Tante Emma Laden.
    Können Sie mir mitteilen, in welcher Stadt oder welchem Ort ich diesen hier auf Ihrer Seite abgebildeten Laden finden kann?

    Bzw. ähnliche.

    Mit freundlichen Grüßen
    Herbert Fehrmann

  3. Hallo Herr Fehrmann,

    ich werde hier mal dem Thema des Blogs gerecht und übe mich in gutem Kundenservice. :)

    Laut der Bildunterschrift des Fotografen, den man über den flickr-Link unter dem Foto erreicht, wurde das Bild im Norsk Folkemuseum aufgenommen (http://www.norskfolke.museum.no/).

    Ich hoffe, das hilft. Freue mich über einen Nennung im Abspann. :):):) Oder eine Veröffentlichung auf kundenkunde.de, wenn das Werk fertig ist. ;)

    Gruß
    Peter.

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