Hält OTTO auskunftsfreudige Kunden für bescheuert?

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Bitte das Update am Ende des Posts beachten! Sorry, OTTO. Einiges ist aber trotzdem doof gelaufen.

Vor ein paar Wochen bekam ich Post von OTTO – seitdem ich da mal mit viel Trara und einigem Hin und Her einen erst lieferbaren, dann nach 6 Wochen Wartezeit plötzlich doch nicht mehr lieferbaren und daraufhin nach Beschwerde doch wieder lieferbaren Kinderwagen gekauft habe bin ich OTTO-Kunde. Und bei OTTO kümmert man sich noch um seine Kunden und wollte deshalb mal wissen, wie es mir als Kunden so geht. Für meine Mithilfe bei der Beantwortung des Fragebogens versprach man mir eine Belohnung in Form eines Gutscheins von 10€, wenn ich meine E-Mail-Adresse angäbe sollte dieser Betrag verdoppelt werden. Auf den einen Gutschein warte ich noch heute und der andere ist mehr ein Indiz dafür, was man bei OTTO über die Intelligenz seiner Kunden denkt.

Was ich nach ein paar Wochen für meine Auskunftsfreude bekam war eine Farce. Nachdem ich mich durch ein paar öde Standard-Dankesformulierungen gekämpft hatte, las ich endlich, worauf ich gewartet hatte: den Code für den 10€-Gutschein. Meine OTTO-Kundenkarte sei mit dem „Vorteils-Code“ 82000 mit 10€ aufgeladen worden – so ein Stuss!

Google kennt den Gutschein-Code schon

Googelt man „gutschein 82000 otto“ findet man zig Seiten, die alle den OTTO-Bestandskundengutschein 82000 anpreisen. OTTO gewährt diesen Code also augenscheinlich nicht nur seinen auskunftsfreudigen Kunden, sondern handhabt ihn als Gutschein für jeden Bestandskunden. Zur Sicherheit gibt es für Neukunden auch gleich noch einen Gutschein-Code, schließlich soll ja niemand benachteiligt werden. Wer allerdings so bescheuert ist und etwas über sich selbst verrät, um OTTOs Marketingmaßnahmen noch genauer werden zu lassen, der kann doch nicht im Ernst damit rechnen, bevorteilt zu werden? Wo kämen wir dahin – schließlich sind bei OTTO alle Kunden gleich (bescheuert).

So beschädigt man Kundenloyalität sicher mehr als nachhaltig. Ich fühle mich von OTTO hintergangen – gelockt mit einem nicht zu verachtenden Einkaufsgutschein für ein paar persönliche Fragen, bekomme ich die eine Hälfte gar nicht (nämlich den E-Mail-Code) und die andere Hälfte war mir als passioniertem Schnäppchenjäger längst bekannt – durch diverse Gutschein- und Schnäppchenseiten im Internet. Kundenvertrauen wird so nicht geschaffen!

BIG EDIT: Ei, ei, ei. Da hab ich mich jetzt aber ganz doll ins Fettnäpfchen gesetzt. Recherchieren sollte man immer bis zum Schluss. Liebe OTTO-Anwälte: ich revidiere! Der Gutscheincode 82000 gilt tatsächlich nur für Kunden, die an dieser Umfrage teilgenommen haben. Gleicher Code galt jedoch im Sommer schon einmal für JEDEN Kunden. Da wir aber nicht mehr Sommer, sondern Herbst haben, nehme ich hiermit meine Hauptkritik zurück.

Es bleibt jedoch die Kritik: Einen OTTO Gutschein über 10€ gibt es im Netz wie Sand am Meer, der versprochene E-Mail-Gutschein ist bis heute nicht angekommen (trotz Beobachtung des SPAM-Ordners) und außerdem sind beide Gutscheine nicht kombinierbar – ich muss also zwei Bestellungen aufgeben und zweimal Porto bezahlen, wenn ich beide Gutscheine (so ich diese denn überhaupt hätte) einlösen wollte. Ich hatte mir einen Einkaufsrabatt von insgesamt 20€ vorgestellt, als man mir zwei Gutscheine á 10€ für das Ausfüllen der Umfrage anbot. Und nicht jeweils zwei Gutscheine über 10€, die ich nur getrennt voneinander einlösen und mit etwas Recherche in anderer Form eh im Netz finden kann.

7 Gedanken zu „Hält OTTO auskunftsfreudige Kunden für bescheuert?“

  1. Pingback: t3n.de/socialnews
  2. Ich nehme schon länger – aus Prinzip – nicht mehr an Umfragen dieser Art teil.

    Davon abgesehen, dass der Gegenwert der „Belohnung“ meist nicht mal in brauchbarer Relation zum Zeitaufwand steht, sind mir viele Fragen einfach zu indiviuell, insbesondere wenn die Möglichkeit besteht, die Aussage klar der Herkunft zuzuordnen.

  3. Moin Geo,

    ich bin da – auch aus Prinzip – normalerweise voll auf deiner Seite. Bei dieser Umfrage ging es vor allem um die Kundenzufriedenheit, die personenbezogenen Daten hab ich wie immer nicht ausgefüllt.
    Zwar bin ich sonst auch grundsätzlich kein Fan von Umfragen, aber in diesem Fall war der vermeintliche 20€-Anreiz für ein paar allgemeine Fragen zum Unternehmen überzeugend. Werd mich demnächst aber wieder mehr an meine Prinzipien halten und bei keiner Umfrage mehr mitmachen. Der Artikel zeigt ja, wohin das führt. :)

  4. Die Gutscheine gibt es doch auch ohne einen Fragebogen zu beantworten zu Hauf im Internet. Erst heute habe ich einen OTTO Gutschein (auch für Bestandskunden) gefunden und eingelöst :-)

    Gruß,
    Andreas

  5. Moin Andreas,

    danke für deinen Kommentar – genau das hab ich ja im Post sagen wollen.

    Hab mal deinen Link zur Gutschein-Farm entfernt – wer Gutscheine sucht, wird ganz schnell bei Google fündig ;)

  6. Umfragen an sich sind doch nciht schlecht! Es kann einem Unternehemen wahnsinnig helfen ein bisschen mehr über seine Kunden herauszufinden! Der Anreiz des Gutscheins hat natürlich den positiven Nebeneffekt das mehr leute die Umfrage auch ausfüllen. Ich seh da ncihts Schlimmes dran

  7. An alle die sich Verarscht füllen von den anlokungen der Umfragen die haben am meisten immer etwas zu Mäckern aber bestellen sich es doch dann trzdem Es ist doch gut wenn mann solche Umfragen machen kann!!

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