5 Preisstrategien, die Kunden gar nicht gefallen

© blog.telefonart.de
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Die Macher von TelefonArt veranstalten eine interessante Blog-Parade zum Thema „Erfolgreiche Preisstrategien – Preise finden, optimieren und verhandeln“. Wie findet man als Anbieter den richtigen Preis für ein Produkt? Welche Fehler kann man dabei machen? Wie kommuniziert man Preiserhöhungen? Alles Fragen, die vor allem die Anbieterseite betreffen. Da mich als bloggender Kunde natürlich viel mehr die Konsumentensicht auf die bisweilen undurchsichtige Preispolitik interessiert, nutze ich die Blog-Parade, um fünf Preis- bzw. Verkaufsstrategien zu nennen, die uns Kunden gar nicht gefallen.

Mit Sonderangeboten, Preisaktionen und anderen Strategien gehen Geschäfte immer wieder auf Kundenfang. Nicht selten sind für den Verbraucher die ein oder anderen Schnäppchen zu ergattern. Oft sind die Preisstrategien der Anbieter aber auch ein großes Ärgernis. Meine Top 5 der unbeliebtesten Preisstrategien aus Verbrauchersicht:

Teure Großpackungen

Wer von einem Produkt besonders viel auf einmal kauft, bekommt normalerweise einen gewissen Rabatt (bzw. hat eine gute Position, um einen solchen Preisnachlass herauszuhandeln). Dieses fast schon intuitive Wissen machen sich windige Geschäftsleute zu Nutze. Plötzlich kostet die 12kg-Packung Waschpulver umgerechnet mehr, als die normale 2kg-Packung. Manchmal sind es nur Cent-Beträge (die natürlich den Herstellern durch die große Verkaufsmenge trotzdem einen schönen Extra-Gewinn bescheren), manchmal sind es aber auch erhebliche Preisunterschiede. Die Sendung sternTV hat zu diesem Thema mehrfach recherchiert und eine Gallerie mit den heftigsten Preisunterschieden zusammengestellt.

Alles außer Tiernahrung

An diesen Zusatz der 20%-Rabattaktion von Praktiker haben wir uns bereits gewöhnt und haben ihn sogar in den allgemeinen Sprachgebrauch aufgenommen. Leider sind aber längst nicht alle Sternchen-Texte so übersichtlich. Da wird mit Rabatten geworben, die im kaum leserlichen Kleingedruckten eingeschränkt, relativiert oder teilweise an Bedingungen geknüpft werden. Der Kunde bekommt den Eindruck, dass absichtlich soviele Rabatt-Ausnahmen wie möglich in die Aktion eingebaut werden, die sich kaum jemand merken kann oder gar nicht erst durchliest und die an der Kasse aus dem vermeintliche Schnäppchen einen Allerwelts-Einkauf machen. Um nicht als Trottel dazustehen, der die Angebotsbedingung nicht verstanden hat, bezahlt man und verlässt reichlich enttäuscht den Laden. Vor einiger Zeit hat die norisbank diesen Missstand in ihrer Werbung für ein kostenloses Giro-Konto clever aufgegriffen:

Zzgl. Versandkosten

Ein besonders bei Online-Marktplätzen wie eBay oder in Preissuchmaschinen gelisteten Händlern beliebter Trick: Vor allem bei niedrigpreisigen Artikeln wird der vermeintlich günstige Produktpreis durch exorbitante Versandkosten subventioniert. Der Freude über das günstige Produkt folgt die Ernüchterung, wenn die Versandkosten den Verkaufspreis oft um ein Vielfaches übersteigen.

Lockangebote

Jeder kennt sie, die bunten Prospekte der Elektronikriesen, Discounter und Co., in denen die Märkte für ihre Super-Sonderangebote Werbung machen. Und tatsächlich sind diese Angebote oft wirkliche Schnäppchen, was leider immer wieder dazu führt, dass trotz Besuchs des Ladens noch am selben Tag alle Vorräte vergriffen sind. Dabei gibt es gegen diese Praxis sogar Regelungen, die sich im Alltag aber leider nur schwer durchsetzen lassen.

Hohe Rabatte durch Erhöhung der Preise

Das klingt ersteinmal verwirrend – für den Verbraucher ist es das auch. Denn um in Rabattschlachten mit besonders hohen Prozentzahlen werben zu können, wird hier und da der ursprüngliche Preis künstlich nach oben geschraubt, damit der Preinachlass umso imposanter ausfällt. Eine andere Variante ist vor angekündigten Rabattwochen („25% auf alles“) alle Preise zu erhöhen, damit die eigentliche Preisreduzierung für den Verkäufer nicht mehr ganz so hoch ausfällt.

Welche Preisstategien nerven euch? Habt ihr schon negative Erfahrungen mit den erwähnten Methoden gemacht?

2 Gedanken zu „5 Preisstrategien, die Kunden gar nicht gefallen“

  1. Hallo!
    Punkt 2 mit den Rabattaktionen finde ich selbst auch sehr interessant – vor allem, wenn sie so übertrieben verschachtelt sind.
    Dies ist mir bei den Preisangeboten bei Autos aufgefallen.
    Man hat ein Basispreis X, dann kommt noch der Aufpreis für eine bestimmte Sonderaustattung von Y €, aber minus 5%. Für eine weiteres Zubehör mussman Z € mehr bezahlen und kriegt dort 7 %. Für ein weiteres Package dann nochmals 3 % und insgesamt kriegt man auf den Gesamtpreis dann nochmal 5 %.

    Da weiss nachher keiner mehr wo oben und unten ist und dies macht es sehr schwierig die Preise mit anderen Autos zu vergleichen, da man kein Angebit 1 zu 1 miteinander vergleichen kann.

    Zum Thema „Hohe Rabatte durch hohe Preise“:
    in vielen Geschäften ist dies doch schon sehr auffällig gemacht, dass es doch eigentlich jeder merken müsste.
    Auf den Preisschildern sind der alte Preis und der neue Preis gleichzeitig aufgedruckt worden.
    Und es das Durchgestrichene auf dem alte Preis war auch schon vorgedruckt.
    Ich finde, dies sieht immer so künstlich aus und es müsste somit doch direkt aufallen, dass dies von vornherein genau so geplant war.

  2. Stimmt, beim Autokauf ist diese Sternchenpraxis wirklich oft extrem nervig. Und den Punkt finde ich gut: die Vergleichbarkeit geht verloren. Vermutlich ein Grund für diese Preisstategie.

    Zum zweiten Punkt: Ja, eigentlich müsste es jeder merken. Aber ich glaube, es lassen sich immer noch genug Kunden vom durchgestrichenen hohen Preis beeindrucken. Und wenn nicht – fühlt man sich als informierter Kunde nicht automatisch verarscht? Ich kann den Verkäufer dann immer kaum ernst nehmen, wenn der mir von dem „unglaublichen, für uns fast ruinösem“ Rabatt erzählt…

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