5 Gedanken zu „Kurz kundgetan #14 – WISO testet Kundenberatung in Elektromärkten“

  1. … und das ist leider der Standard nicht nur bei Media-Markt. Man muß nämlich wissen, dass die Mitarbeiter solcher Super-Mulitmedia-Großmärkte in keinster Weise geschult werden oder über irgendwelches Basiswissen verfügen müssen. Sie sind lediglich dazu da, zu verkaufen.

    Um die Niedrigpreise in solchen Märkten überhaupt erst gewährleisten zu können, werden die Regale nämlich nicht mehr von den Mitarbeitern gefüllt, sondern von Fremdfirmen. Da gibt es eine für die Drucker der Computerabteilung, eine weitere Firma nur für die billigen Druckerpatronen, Canon schickt seine eigenen Mitarbeiter zum Aufbauen und Arrangieren genauso wie Epson und Pelikan. Dass der MM-Mitarbeiter die Produkte nicht einmal mehr zum Einsortieren in die Hand nehmen muß und daraufhin genauso unschlau vor den Regalen steht wie der Kunde, ist dabei egal. Für solche Märkte zählt nur die verkaufte Ware und nicht der zufriedene Kunde.

    Ich glaube Ende der Achtziger wurde ein Begriff dafür geprägt, der schon bald einen negativen Beigeschmack bekam: Outsourcing. Einzig und allein die MM-Mitarbeiter sind es noch nicht: outgesourced.

    Guten Tag.

  2. Hi McMalcom,

    danke für den ausführlichen Kommentar und die Hintergrundinfos. Bist du Insider? Hast du mal in so einem Elektromarkt gearbeitet? Erzählt mehr! :)

  3. Hallo,

    zum Thema Media Markt : Da will ich ein neues Handy kaufen, sage dem Verkäufer, dieses Modell will ich haben und der sagt mir „Nehmen Sie doch dieses hier, ist viel besser und Sie bekommen noch eine Wii dazu für nur 1 Euro“. Er war sich schon im klaren darüber, daß das Handy ohne Vertrag sein sollte aber schnell mal probieren, einen 24-Monats-Vertrag aufs Auge zu drücken. Sowas nervt einfach nur.

  4. @Alex: das bestätigt ganz anschaulich das, was McMalcom berichtet hat: die Mitarbeiter stehen anscheinend sehr unter Druck, zu verkaufen und nicht den Kunden entsprechend seinen Bedürfnissen zu beraten. Danke für das gute Beispiel – hoffe, du hast dann doch noch (d)ein Handy bekommen.

  5. Ohne wissen kann ich nicht verkaufen. Was viele nicht wissen oder nicht war haben wollen ist, das MM und Co. ihre Mitarbeiter schulen bzw. Schulungsmaterial zur Verfügung stellen. Teilweise gehen die Hersteller hin und halten vor Ort Schulungen für Ihre Produkte, natürlich mit dem Ziel, die Produkt entsprechend zu verkaufen.
    Der Verkäufer muss nur gewillt sein, dass Wissen einzusetzen. Und daran scheitert es meiner Meinung.
    Und natürlich gibt es auch Märkte, wo die Geschäftsführung (noch) keinen Wert auf Beratung legt.

    Die großen Ketten können es sich trotz ihrer provokanten Werbung nicht mehr leisten, nur zu verkaufen. Sie müssen beraten und Service bieten.
    Verkäufer wie in dem WISO Bericht, die im Geschäft vor Kunden SMS schreiben statt zu verkaufen, werden auf der Strecke bleiben.
    Wohl leider erst später als früher.

    Unter Druck sind Verkäufer spätestens seit letztem Jahr. Nicht nur das Internet sondern auch die Wirtschaftskrise mit den Folgen, dass Kunden weniger und gezielter kaufen, geben ihren Anteil dazu.
    So kann es dann passieren, das ein Verkäufer trotz Prepaid- Anfrage dem Kunden ein gewinnbringenderes Vertragshandy verkaufen will.

    Was das Regale befüllen angeht: ja, immer mehr Märkte setzen auf externe Dienstleister. Das hat für den Markt natürlich den Vorteil, dass die Mitarbeiter frei sind und verkaufen können. Im MM z. Bsp. wird die Druckerpatronenwand von einem externem Dienstleister befüllt. Auch die Zubehöranbeiter (Hama, Vivanco und co.) haben Ihre eigenen Regalfüller. Das ist auch kein großes Geheimnis, sondern kann täglich in den Märkten beobachtet werden.
    Da i.d.R. die Märkte bzw. der Abteilungsleiter die Kontrolle über die bestellte Ware hat, wissen auch die Verkäufer, was an Ware wo da ist.
    Sollte man zumindest annehmen.

    Die ganze Elektrobranche ist meiner Meinung nach im Umbruch und sucht sich (neue) Wege aus der Krise. Trotz oder gerade wegen des schlechten Rufes in Beratung in Service wird hier viel investiert werden (müssen).

    Da es sicherlich jetzt offensichtlich ist: ja, ich bin „Insider“ und arbeite im Einzelhandel. Aber nicht als Verkäufer sondern im Service… ;-)

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