Seit längerem verfolge ich die Entwicklung des Penny Kundenbeirats kritisch – sowhl dessen Entstehung als auch dessen Funktion, die mir trotz eines Interviews mit der Projektkoordinatorin nie so richtig einleuchten wollte. Heute wurde kundenkunde.de exklusiv bestätigt: der Penny Kundenbeirat wurde aufgelöst.
Nach einer Gesamtlaufzeit von knapp eineinhalb Jahren ist das Projekt Kundenbeirat bei Penny bereits wieder Geschichte. Den 49 Kunden wurde laut einer Quelle, die sich bei mir via Kontaktformular meldete und anonym bleiben möchte, zum Abschied und als Dankeschön ein „kleines Paket“ überreicht. Eine Nachfrage bei Barbara Brink, Projektkoordinatorin Marketing bei der Penny-Markt-GmbH, bestätigte diese Information.
Offizielles Statement: „Kundenbeirat nicht discount-gerecht“
Frau Brink begründete die Auflösung des Kundenbeirats wie folgt:
„Wie schon im Interview im Oktober angedeutet, müssen wir als Discounter all unsere Aktivitäten regelmäßig kritisch hinterfragen. Unsere Kapazitäten – personell wie budgetär – sind sehr eingeschränkt. Konzentration auf das Wesentliche ist ein ganz wesentlicher Aspekt des Discounts. Das zeigt sich in unserer Marktausstattung, in unseren Sortimenten und in unserer Verwaltungsstruktur. Das Konzept des Kunden-Beirats hat sich hier einfach als nicht discount-gerecht erwiesen, unsere Strukturen erlauben uns leider nicht, dieses Engagement weiter zu betreiben. Die Auflösung des Kunden-Beirats war demnach eine logische Konsequenz.“
Inoffizieller Grund: Besiegelte Abgang des Penny-Chefs das Aus?
Dieses in wunderbarsten PR-Deutsch formulierte Statement ist natürlich nur die eine Sicht auf die Dinge. Die andere Sicht ist die, dass mit dem Abgang des erfolglosen Penny-Chefs Armin Rehberg auch „sein“ Projekt – der Kundenbeirat – nicht mehr zu halten war. Das wird von meiner Quelle bestätigt, allerdings nicht von offizieller Stelle. Deshalb muss diese Annahme auch als Spekulation betrachtet werden.
Wiedermal scheitert Versuch einer Kundenorientierung
Obwohl ich dem ganzen Projekt sehr kritisch gegenüber stand, finde ich es dennoch traurig, dass ein weiterer Versuch, die Wünsche der Kunden ernst zu nehmen, gescheitert ist. Es wäre spannend gewesen, zu beobachten, wie sich das Projekt entwickelt hätte, zumal ein Kundenbeirat für einen Discounter ein durchaus ungewöhnliches Instrument ist. Mal sehen, wie die neue Penny-Strategie aussieht und welche Rolle die Belange der Kunden in Zukunft spielen werden.
Vielen Dank an dieser Stelle für den anonymen Hinweis via Kontaktformular!
>> Exklusiv: Penny Kundenbeirat wurde aufgelöst
Hi Peter
Auf deren Website steht dazu aber nichts:
http://www.penny.de/index.php?id=9646
Ich wusste garnicht dass es sowas gibt. Der Penny-Markt in meiner Nähe hat auch andere Probleme, besonders wenn der Kunde eine „feine Nase“ hat, um nicht zu sagen der Laden stinkt nach verfaultem Gemüse und zwar schon seit Jahren…
Hi Geo,
stimmt, auf deren Website steht darüber nichts. Aber alles andere steht über den Kundenbeirat auch nicht mehr dort. In meinem ersten Artikel über den Beirat ist noch ein Link zur Info über den Beirat, der führt inzwischen auf eine Seite über Nährwertkennzeichnung bei Penny.
Ist aber auch nicht ungewöhnlich – für positive PR hat man den Beirat gern ins rechte Licht gerückt. Dass man nur ein paar Monate später das Projekt als beendet erklärt, ist natürlich nicht so ein schönes Thema. Ist also nett, wenn die Presse davon nichts mitbekommt. Also kommuniziert man es auch nicht aktiv.
Meine Informationen stammen direkt aus dem REWE-Marketing. Die werden wissen, was sie von sich geben. :)
Gruß
Peter.
Hallo,
Es ist keine Seltenheit, dass gute Ideen schlecht umgesetzt werden. – Oft fehlt wirkliches Know-how für diese Bereiche und anstatt dieses Know-how in der Firma anzusiedeln, wird einfach alles in die Marketingabteilung gegeben.
LG Daniel
Ich denke auch, das der Kundenbeirat dem Discounter im Endeffekt eigentlich nur Gutes im Punkt Kundenzufriedenheit hätte bringen können. Es ist bedauernswert, dass so etwas einfach „aufgelöst“ wird.
Schade für die Kunden…
Penny ist ein Schmuddeldiscounter mit meist höheren Preisen als Aldi und Co. Kundenorientierung ist bei dieser Firma ein Fremdwort. Daher ist die Auflösung des Kundenbeirates einfach nur logisch. Geht mal um die Mittagszeit beim Penny einkaufen. Es ist nur eine Kasse geöffnet, auch wenn 20 Kunden vor dieser Kasse stehen, wird keine weitere Kasse geöffnet. Die besch… Kassenarbeit ist einer der Hauptgründe warum ich nicht mehr bei Penny einkaufen gehe.