Deutschland rundet auf: Spendenaktion ab März 2012 – Hintergrundinfos und Meinung

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© Deutschland rundet auf

Vor ein paar Tagen bekam ich eine E-Mail von Christian Vater, der mich einlud, mit ihm über eine Charity-Aktion zu sprechen, die ab März bundesweit startet: „Deutschland rundet auf“. Um was für eine Aktion es sich handelt und was diese mit Kundenservice zu tun hat sowie meine persönliche Einschätzung – alles im folgenden Artikel.

Vielleicht kennt ihr solche Gedanken auch: Was wäre, wenn jeder Bewohner Deutschlands genau 1 Cent für eine gute Sache geben würde? Das würde niemandem weh tun – und so kämen bei 80 Millionen Einwohnern 800.000 Euro zusammen. Unglaublich, oder? Allerdings dürfte der reine Verwaltungsaufwand einer solchen Aktion so immens hoch sein, dass die Kosten den Gewinn auffressen, wenn nicht sogar übersteigen würden.

Worum geht es?

Christian Vater hat aber trotzdem genau das versucht. Und er scheint einen Weg gefunden zu haben, aus Cent-Beiträgen große Summen werden zu lassen. Mit der Aktion „Deutschland rundet auf“ ruft er ab März 2012 dazu auf, an zunächst über 30.000 Kassen der Aktionspartner seinen Einkaufsbetrag um maximal 10 Cent aufzurunden – wer also 58,78 Euro zahlen muss kann mit den Worten „Aufrunden bitte!“ auf 58,80 Euro erhöhen und spendet somit 2 Cent. Das Kalkül: Je mehr Menschen mitmachen, desto mehr fällt jeder Kleinstbetrag ins Gewicht – die Masse machts. Zudem müssen die Geschäfte ihre Einnahmen eh in der Buchhaltung vermerken, die zusätzliche Abrechnung der gespendeten Cent-Beträge dürfte mit einer Anpassung der Kassen- und Buchhaltungssoftware nicht mehr allzu hohe Kosten verursachen, was wiederum zu sinkenden Verwaltungskosten führt. Eine insgesamt sehr clevere Idee, deren Umsetzung allerdings nicht so einfach war, wie sich das zunächst anhören mag.

Herausforderung „konkurrenzübergreifend“

Eine der größten Herausforderung war und ist es, Unternehmen für die Aktion zu begeistern, die eigentlich Konkurrenten sind. Dieser Aspekt ist für mich neben dem Grundkonzept einer der Gründe, warum ich die Aktion sehr unterstützenswert finde: Christian Vaters Anspruch ist es, den Charity-Gedanken in den Vordergrund zu stellen und das Prinzip „Gemeinsam sind wir stark“ nicht nur auf Seiten der Spender lebendig werden zu lassen, sondern auch auf der Seite der Aktionspartner. So kann man ab März beispielsweise an den Kassen der Discounter Penny und Netto aufrunden, die sich im  sonstigen Geschäftsleben sicherlich nicht als Freunde bezeichnen würden. Dabei betont Christian Vater im Gespräch mit mir immer wieder, dass er am liebsten an allen Kassen Deutschlands präsent sein möchte und das auch weiterhin sein erklärtes Ziel ist. Auf die 30.000 Kassen zu Beginn der Aktion am 01. März 2012 darf Vater aber zurecht auch schon sehr stolz sein.

Ein nicht ganz unkitschiger, aber zumindest schick animierter und emotional aufgeladener Spot kann man sich bereits ansehen, demnächst wird man auch im Fernsehen und vermutlich auch im Kino über ihn stolpern:

httpv://www.youtube.com/watch?v=riUYMfaQnD0

Wer/was wird gefördert?

Gefördert werden nur Projekte, die nachweisen können, dass sie bereits nachhaltige Arbeit in ihrem Bereich geleistet haben. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Gelder in verantwortungsvolle Hände und zu erfahrenen Projektträgern fließen, die zudem einem intensiven Auswahlverfahren unterzogen werden. Dabei arbeitet „Deutschland rundet auf“ u.a. mit Agenturen wie PHINEO zusammen, die als unabhängiger Analysedienstleister die Wirksamkeit der Projektkandidaten überprüfen und bestätigen sollen. Nach einer ersten Vorauswahl werden die verbliebenen Kandidaten von einem Experten-Gremium ein weiteres Mal durchleuchtet und entsprechende Empfehlungen ausgesprochen. Anhand dieser Empfehlungen entscheidet wiederum ein Kuratorium, welche Projekte schlussendlich mit den eingesammelten Cent-Beträgen gefördert werden.

100% der Cent-Beträge gehen in die Projekte

Wirklich gut finde ich auch das Finanzierungsmodell, das der Aktion zugrunde liegt: Alle Verwaltungskosten, die bei einer solchen Aktion natürlich unweigerlich anfallen, werden durch Beiträge finanziert, die die Aktionspartner entrichten müssen, wenn sie Teil von „Deutschland rundet auf“ werden wollen. Dieser Beitrag ist nach dem Unternehmensumsatz gestaffelt, nicht verwendete Gelder fließen wiederum zu 100% in die Stiftung und damit in die Förderprojekte. So kann jeder Spender sicher sein, dass von seinen aufgerundeten Cents nicht erst die Verwaltungskosten abgezogen werden.

Kritik

Drei Dinge sind mir aufgefallen, die ich zumindest anmerken möchte:

1. Die Aktion kommt insgesamt äußerst clean, hochprofessionell und phasenweise dadurch leicht steril daher. Das ist zumindest mein erster Eindruck. Und für den bekommt man bekanntlich keine zweite Chance. Das ist nichts grundsätzlich schlechtes, denn dadurch wird schließlich der vertrauenswürdige Eindruck verstärkt – für eine Charity-Aktion sicherlich keine schlechte Assoziation. Allerdings fehlt mir ein bisschen der Solidarisierungs-Aspekt, der das Wir-Gefühl auch optisch aufgreift. Zielgruppe sind ja alle Kunden in Deutschland – nicht nur die Berlin-Mitte-Hipster. Und schließlich geht es zunächst um Cent-Beträge, da wirkt mir persönlich so ein Hochglanz-Layout auf den ersten Blick fehl am Platz. Grundsätzlich muss ich aber auch sagen, dass ich es immer begrüße, wenn auch Wohltätigkeits-Organisationen Wert auf ein gepflegtes Corporate Design legen.

2. Die Auswahl der Projektpartner ist an keine Kriterien gebunden. Wer bereit ist, sein Kassensystem umzustellen, seine Mitarbeiter entsprechend zu schulen und die Partnergebühr zu zahlen, darf mit der Aktion werben und vom positiven Image profitieren. Auch Unternehmen wie Kik, die in letzter Zeit nicht gerade mit positiven Nachrichten Schlagzeilen machen konnten. Auf Nachfrage erklärte Christian Vater mir, dass er am liebsten jedes Unternehmen dabei hätte – je mehr Kassen, desto mehr Cent-Beträge und desto mehr Mittel für die Projekte. Das kann ich verstehen, auch vor dem Hintergrund, dass gerade zu Beginn der Aktion jede Kasse zählt. Vielleicht wird „Deutschland rundet auf“ in absehbarer Zukunft einmal so groß, dass man auch Einfluss auf die Geschäftspolitik der Projektpartner nehmen kann.

3. Ich persönliche stelle mir die Situation an der Kasse während des Bezahlvorgangs nicht ganz so einfach vor, wie es die zwei Worte „Aufrunden bitte“ vermitteln wollen. Zu Beginn, wenn die Aktion noch nicht jedem in Deutschland bekannt ist, wird diese Aufforderung die Kunden hinter mir sicherlich verwirren oder zumindest hellhörig machen. Der sonst so private Moment des Bezahlens bekommt so eine Öffentlichkeit, die sicher nicht jedem gefällt. Und Apropos Öffentlichkeit: auch der Spendenvorgang selbst ist ein sehr öffentlicher, ganz im Gegensatz zu anderen Spenden, die man z.B. via Überweisung etc. tätigt. Jeder um den Spender herum bekommt mit, dass hier jemand großzügig war – und das steht wiederum im Missverhältnis zur eigentlichen Spende, die ja maximal 10 Cent beträgt. Wie gesagt, das ist meine sehr persönliche Gemütslage, wenn ich mir den Vorgang an der Kasse vorstellen soll. Sicherlich bin ich da aber auch nicht der einzige, dem das so geht. Wie ist das bei euch? Vielleicht gibt es ja irgendwann einmal eine Kooperation mit Banken, bei denen man spezielle EC-Karten bekommen kann, mit denen bei der Bezahlung automatisch ohne Nachfrage aufgerundet wird. Das würde den Vorgang etwas einfacher und intimer machen.

Fazit

Ich mag „Deutschland rundet auf“. Das Prinzip leuchtet ein und man fragt sich unwillkürlich, warum das nicht schon längst jemand umgesetzt hat (die angesprochenen Herausforderungen machen einem dann aber auch schnell klar, warum sich bisher keiner an die Umsetzung dieser Idee gewagt hat). Ich werde das ab März definitiv ausprobieren und mal testen, wie gut die Mitarbeiter in den Partnerunternehmen geschult wurden. Ich bin gespannt, wie die Aktion sich entwickelt.

Achja, der Bezug zum Kundenservice: Einfacher kann man glaube ich nicht Teil einer Charity-Bewegung werden. Die Cent-Beträge tun niemandem weh, man muss keine Mitgliedschaft abschliessen oder Daueraufträge einrichten. Und das Geld geht zu 100% an die Förderprojekte. Das ist für mich kundenorientiertes Fundraising, wie es besser vielleicht gar nicht geht.

Was haltet ihr von „Deutschland rundet auf“? Könnt ihr euch vorstellen, für den guten Zweck aufzurunden? Seht ihr weitere Kritikpunkte?

32 Gedanken zu „Deutschland rundet auf: Spendenaktion ab März 2012 – Hintergrundinfos und Meinung“

  1. Lieber Peter,
    ich bin begeistert! Eine tolle Aktion mit toller Aufmachung finde ich. Den Gedanken die Banken mit einzubeziehen und auf Wunsch automatisch die Beträge bei Zahlung mit EC Karte aufzurunden finde ich gut, auch wenn mir das perönlich egal ist. Ich unterstütze die Aktion privatab März auf jeden Fall und kann mir gut vorstellen damit im Herbst im eigenem Geschäft zu beginnen. Mal noch eine Idee am Rande: Wie wäre es wenn man an die jeweiligen Centermanagement anfragt, ob diese das für alle Geschäfte der Center anweist / vorschlägt. Z.B. im Leipziger Promenadenhauptbahnhof die ECE. Somit hat man 100 Geschäfte die mitmachen und dann auch ca. 100.000 Leute täglich die man erreichen kann. Kontaktherstellung oder Selbstanfrage von mir ist möglich. Ggf. bitte mich kontaktieren. Je mehr ich drüber nachdenke, destso besser finde ich den Gedanken!
    Vg Holger

  2. Hi Holger,

    freut mich, dass du auch so begeistert bist!

    Ob die Idee, über die Centermangements zu gehen, in die Struktur und den Aufbau der Aktion passt, kann ich nicht sagen. Ist aber eine gute Idee. Am besten mal direkt bei „Deutschland rundet auf“ melden, mit Gruß von mir und Hinweis auf den Artikel, dann können die das einordnen.

    Erfolgreiches Aufrunden!

    Peter.

  3. Hallo Peter, hallo Holger,

    seit 16. Juni 2011 ist das Social Angels Projekt „Runden & Spenden“ im Raum Stuttgart am Start.

    Die beiden Konzepte beschreiten mit dem Sammeln von Kleinspenden einen neuen großartigen Weg um gemeinnützige Projekte voranzubringen. Das Ziel ist dasselbe aber der Weg ist ein anderer – aber gerade deshalb ergänzt es sich auch.

    Unterschiede „R&S“ zu „D.r.auf“:
    a.    Einzelhändler einer Stadt sammeln für Projekte in dieser Stadt. Auch andere Unternehmen der Stadt (Nichteinzelhändler) zeigen ihre CSR-Verantwortung dadurch, dass sie „R&S“ unterstützen.
    b.    Der Spender spendet einen beliebigen Aufrundungsbetag ab 1 Cent.
    c.    Der Spender kann bei sich vor Ort die Auswirkungen seiner Kleinspende sehen.

    Hier der Link:  
    http://www.social-angels.de/de/70/gbl.html

    Grüße
    Jürgen
     
    Social Angels Stiftung
    http://www.social-angels.de

  4. Lieber Holger,
    vielen Dank für Deine Begeisterung für Deutschland rundet auf, das freut uns riesig! Pardon für die verspätete Meldung aber wir sind gerade inmitten der Launchvorbereitungen, denn am 1.3. ist ja bundesweiter Aufrundungsstart! Gerne würde ich Deinen Vorschlag bzgl. der Centeransprachen einmal vertiefen und persönlich mit Dir besprechen. Melde Dich doch einmal, meine Email ist christian.vater@deutschland-rundet-auf.de

    Viele Grüße,
    Christian Vater
    Gründer Deutschland rundet auf

  5. Guten Tag,

    grundsätzlich halte ich diese Aktion für eine tolle Idee.
    Eines würde mich aber doch interessieren. Wie werden Kino-und Fernsehspots,Aufhänger,Hinweisschilder u.s.w. finanziert. Bei 30000 Kassen wird das wohl einiges an Mitteln verschlucken.

    Henry Mautner

  6. Hallo Henry,
    cool das Dir Deutschland rundet auf gefällt, hier die Antwort zu Deiner Frage: Wir leiten 100% der aufgerundeten Cents an die ausgewählten Projekte weiter. Sämtliche Kosten (Personal, Werbung inkl. TV Spot und vorallem das wichtigste, die, Spendenprojektkontrolle etc.) finanzieren wir komplett aus Partnergebühren, die die teilnehmenden Unternehmen leisten. Und die Werbeflächen im TV und den Zeitungen erhalten wir kostenlos von den großen Medienunternehmen, da sie unsere Initiative toll finden und die gute Sache in Deutschland so unterstützen wollen.
    Viele Grüße,
    Christian Vater

  7. Hallo Christian,

    wenn es bezüglich aller Kosten so ist und vor Allem auch so bleibt wie in Deiner Aussage beschrieben wünsche ich der Aktion viel Erfolg und viele Teilnehmer.
    Ich jedenfalls werde ab 01.März aufrunden.

    Alles Gute!
    Henry Mautner

  8. Hallo Henry,
    so ist es und an den 100% Weiterleitung wird nicht gerüttelt solange ich das mache.Und ich möchte das gerne bis zum Ende meiner Tage machen, denn es macht einen Riesenspass!
    Toll dass Du mitmachst am 1.3.!

    Christian

  9. Hallo!
    Ich stehe der Sache etwas spektisch gegenüber.
    Wer kontrolliert die Spendensummen, die von den Handelspartnern ausgezahlt werden; lassen die Ketten einen Prüfer in Ihre EDV schauen?
    Jede Kupfer-Münze, die der Handel nicht als Wechselgeld rausgeben muss, spart Kosten.
    Der Handel hat ein eigenes Interesse, diese Aktion zu unterstützen:
    – positives Image,
    – geringe Kosten (s.o.),
    – höhere Umsätze(?).
    Dennoch der karitative Zweck zählt!
    Grüße
    Christian (nicht Vater)

  10. Hallo zusammen

    Eine gute Idde ist es schon.

    Allerdings (und hier kommt es doch ganz speziell auch auf das Einkommen der Personen an) wer soll denn heute noch was abgeben können??????

    Die Lebensmittelpreise steigen dermassen in die Höhe, das man sich mittlerweile schon wirklich jeden Mist in sich hineinstopfen muss, nur damit der Magen irgendwas zu tun bekommt.

    Alles steigt, nur nicht die Einnahmen.

    Hier ist doch wohl konsequent die Polizik mit den Politikern verantwortlich, sixch um die Projekte zu kümmern.

    Doch lieber fliegen diese ins Ausland mit sehr hohem Verbrauch an finanziellen Mitteln, die keiner überblicken kann.

    Anstatt diejenigen zu schröpfen (das Volk) die nichts mit dem Untergang Deutschlads zu schaffen haben, sollten besser die wahren Verbrecher zur Verantwortung gezogen werden.

    Wozu gibt es schliesslich Öffentliche Verkehrsmittel?

    Dann würden auch Politiker und Manager mit dem Zahlungsmittel „Geld“ besser und verantwortungsvoller umgehen. Anstatt nur „theoretische Verantwortung“ vorzugaukeln!!!!

    Nur die Hackfresse in die Kamera zu halten, mit verlogenen Versprechungen (die noch dazu nicht eindeutig, sondern sehr wandelbare Interpretationen zulassen) reichen eben nicht aus, um ein Volk richtig zu führen, leiten und zu begleiten!!!!

    Solange da nichts dran geändert wird, solange haben auch Spenden und Hilfsprojekte nur den einzigen Auftrag:

    Das totale Versagen und Fehlverhalten der Politik und Politiker, zu unterstützen und ihnen die Verantwortung „Dem Deutschen Volke“ gegenüber zu vertuschen.

    Das darf so gedruckt / veröffentlicht werden, wie ich es hier geschrieben habe. Dazu stehe ich, mit meinem Namen,

    Uwe Sell

  11. Hi Peter,

    spannendes Projekt, danke fuer’s Aufmerksam machen.

    Ich finde deine EC-Karten Idee waere sogar noch viel besser. Es wuerde nicht nur den ‚Kassenmoment‘ vermeiden, es waeren auch unfassbar viele Leute auf einmal zu erreichen – unabhaengig davon, wo sie einkaufen.

    Hier in England (wo man den Kaffee mit der Kreditkarte bezahlt), gibt es etwas aehnliches als Anreiz zum Sparen: http://www.lloydstsb.com/savings/save_the_change.asp

    ‚Save the Change‘ kann man beim online banking aktivieren und konfigurieren. Man kann z.B. festlegen, dass jede Buchung auf die naechsten 10 pence aufgerundet werden und diese Kleckerbetraege dann automatisch auf’s Sparbuch ueberwiesen werden. Warum nicht ein ‚Donate the Change‘ nach dem gleichen Muster?

    Das Tolle an deiner Idee finde ich, wie gesagt, die Skalierbarkeit. Wenn man fuer sowas z.B. die Sparkassen und Volksbanken begeistern koennte – wenn nur einer von 10.000 Kunden das fuer ein paar Tage ausprobiert, kaemen wahnsinnige Betraege zusammen. Oder eine Option bei amazon, ebay, paypal einbauen… Sowas hab ich bisher nur bei Flugbuchungen gesehen.

    Liebe Gruesse von der Insel,
    Ben

  12. Den Beitrag unter Kritik 3. Finde ich bisschen kurios. Erst mal geht es hier um wirklich kleine Spenden, ich glaube das es keinen hinter mir interessieren wird das ich 3 Cent gespendet habe. Und wegen der Anonymität, ist wohl auch nicht so ernst gemeint, wo bleibt dann die Anonymität im Laden wenn jeder in meinem Einkaufswagen schauen kann und die Kassiererin an der Kasse sagt das macht 36,50€ und der ganze Laden hört das mit, na Super Einwand.
    Gebt einfach was oder lasst es, kaputtreden kann man alles!

  13. Hi Eliabet(h?),

    ich glaube, hier geht es nicht darum, etwas kaputtreden zu wollen.

    Es geht darum, sich darueber Gedanken zu machen, wie man eine grosse, tolle Sache, noch groesser und besser machen koennte. Das ist ein wichtiger Unterschied (der in schriftlicher Kommunikation vielleicht schneller untergeht).

    Kein Projekt ist perfekt – und keines muss es sein. Aber deswegen ist auch kein Projekt das letzte seiner Art. Wenn Schwesterprojekte entstuenden, die z.B. auf der Ebene von EC-Karten funktionieren, waere das nicht ganz im Sinne von ‚Aufrunden bitte‘?

    Beste Gruesse,
    Ben

  14. Liebe Elisabet, lieber Ben,
    danke für Eure Beiträge, die interessant und hilfreich sind! Offensichtlich sind wir noch nicht deutlich genug in der Kommunikation: Wenn man nichts sagt an der Kasse, geht alles ganz normal weiter. Wann immer ihr „Aufrunden bitte!“ an der Kasse sagt, wird auf den nächsten 10-Cent Betrag aufgerundet, und dabei ist es dann egal, ob Ihr bar oder mit EC-Karte oder mit Kreditkarte bezahlt. Es geht bei allen Zahlungsmitteln.
    Viele Grüße,
    Christian Vater

  15. Danke fuer’s Klarstellen, Christian.

    Nur um das hier noch mal deutlich zu saegn: Ich finde, dein Projekt superspannend und wuensche euch alles Gute dafuer! Wenn ich das naechste mal in Deutschland bin, versuch ich ans Aufrunden zu denken =)

    Worueber ich allerdings nachdachte (und ich denke auch Peter), war eine Erweiterung dieser Idee. Wenn man Banken fuer ein aehnliches Konzept gewinnen koennte, waere es moeglich dem Kunden die Option zu bieten jede Transaktion automatisch aufzurunden. Der Kunde koennte das z.B. in seinem online banking account festlegen (und bei Bedarf veraendern). Also z.B.: Ab naechstem Monat bis auf Weiteres, moechte ich jede Transaktion auf die naechsten 10 cent aufrunden und das Geld automatisch an X spenden.

    So liesse sich mit wenigen Partnern eine Vielzahl an Kunden erreichen (stell dir vor Visa macht mit…). Und diese koennten auf sehr bequemen Wegen eine potentiell grosse Zahl an Transaktionen aufrunden. Zudem ohne Flexibilitaet zu verlieren – im Gegenteil, eine Reihe von Praeferenzen waeren als feature denkbar(Runde ich immer auf? Jede Xte Transaktion? An wen spende ich? etc.)

    Ausserdem koennte man einen kleinen ‚gamify‘-Effekt einbauen, wenn Kunden Statistiken zu ihrer eigenen akkumulierten Spenden’leistung‘ sehen koennten. Wmg noch zum Vergleich eine aggregierte Statistik fuer alle Kunden der Bank (’so viel haben wir schon bewegt‘), den Durschnittlichen Kunden usw. (so aehnlich wie z.B. bei kiva.org). Sorry, gerate gerade in’s brainstormen ;)

    Ich vermute mal, dass insb. Banken im Moment und in mittelfristiger Zukunft Interesse an Aktionen zeigen duerften, die ethisches Engagement demonstrieren (Imagedebakel sei Dank). Insofern waere es ja vl gar nicht sooo unrealistisch in so eine Richtung weiter zu denken.

    Gerade falls dein Projekt so richtig durchstartet (was ich ihm wuensche!), haetten Erweiterungen und Folgeprojekte es vermutlich ein bisschen einfacher. Vielleicht eine denkbare Zukunft fuer ‚Aufrunden Bitte‘?

    Alles Gute und viel Erfolg euch!
    Ben

  16. So hilfreich die Aktion für die unterstützten Organisationen auch sein mag, eine verlogenen Geschichte bleibts dennoch. Die Aktion kostet jeden einzelnen Handelspartner doch nicht mehr als das Passbild vom Firmenchef. Die Spenden zahlt der Konsument.

    Da kostet jeder Radiospot mehr als diese Werbeaktion. Besonders daneben: KIK ist Handelspartner einer Aktion, die Ihren Schwerpunkt in der Unterstützung benachteiligter Kinder sieht. Gleichzeitig lässt der Konzern aber Kinder zu niedrigsten Löhnen in Bangladesh die Kleidung produzieren. Vielleicht sollten die erstmal beim Mindestalter oder Mindestlohn aufrunden.

    Spenden kann man ja trotzdem, dann aber vielleicht direkt an die Organisationen.

  17. Guten Abend Josef,

    schön, dass Du die Vorteile für die durch unsere Initiative unterstützen Organisationen siehst. Uns war es wichtig, partizipativ zu sein. Die Kunden runden auf, die Spendenprojekte erhalten 100% der Spendengelder und die teilnehmenden Unternehmen ermöglichen dies durch eine umsatzabhängige Partnergebühr zwischen €4999,99 und €99999,99 p.a. Hinzu kommen für die Partner die Kosten für die Umstellung der Kassensysteme, Buchhaltung sowie Mitarbeiterschulungen, Reportings, Kommunikation etc. Das ist echtes Engagement und so leistet jeder einen Beitrag.

    Herzlich,
    Christian Vater

  18. Hallo Christian,

    über die Funktionsweise lässt sich natürlich bei so ziemlich jeder Hilfsaktion streiten. Und auch eine karitative Aktion zur Imagepflege zu nutzen, ist ja prinzipiell nicht verwerflich.

    Aber dass ein Unternehmen, das noch vor kurzem wegen fraglicher Arbeitsbedingungen in Bangladesh in der Kritik stand, als Partner bei der Aktion mitwirkt, ist schon irritierend. Da muss sich der Organisator dann doch die Frage gefallen lassen, inwiefern dies mit den Zielsetzungen des Projekts vereinbar ist.

    Liebe Grüße

    Josef

  19. Hallo!

    Auch weitere DRA-Partner stehen in der Kritik:
    Netto Markendiscount: Unbezahlte Überstunden[1]
    Kaufland + Netto Markendiscount: „Razzia wegen rechtswidriger Leiharbeit“ [2]

    Grüße

    [1]http://www.discountfan.de/forumneu/read.php?4,211112
    [2]http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/razzia-wegen-rechtswidriger-leiharbeit-fahnder-durchsuchen-kaufland-und-netto-1.1266476

  20. Und wieder eine Idee mit der sich der Staat aus seiner Verantwortung stehlen kann. Die Tafel mit Essenresten, der Cent für Bedürftige, Hartz IV den Rest und und …tolle Ideen, der wäre noch der Eintopfsonntag, das Winterhilfswerk und, oh nein den hatten wir schon mal.
    Und dann die Politiker, Wirtschaftsbosse Banker usw. die sich gar nicht genug in ihre Taschen wirtschaften können

  21. Das ist wieder einmal typisch.
    Das totale Versagen unserer korrupten / bestechlichen Regierung zu ignorieren.
    Und das Dilemma das dadurch entsteht einfach auf den Kleinen abwälzen.
    Durch diesen Fernsehspot und das Nachfragen an der Kasse, an das schlechte Gewissen des Kleinen Bürgers appelieren.
    Der sich nicht wehren kann oder nicht Nein sagen traut.
    Warum kehren die Firmen in Deutschland nicht vor der eigenen Tür.
    Es gibt genug Bürger die schon 10 Jahre und mehr keine Gehaltserhöhung mehr hatten.
    Nur die Politiker bekommen regelmäsig mehr.
    Und uns bescheinigt man eine „nur“ Gefühlte Verteuerung.
    Ich sehe nicht ein warum ich etwas Spenden sollte – solange es solche gewissenlose gierige Menschen an unserer Führungsspitze gibt. Dazu kommt noch daß wahrscheinlich nicht einer dabei ist der sich vorstellen kann mit 1100 € ein Kind groß zu ziehen.
    Ich muss 70 Stunden in der Woche arbeiten um wenigstens etwas angenehm und sorglos Leben zu können.
    Und solange das so ist werde ich nicht einen Cent an jemand Spenden dem ich wahrscheinlich ebenso Vertrauen kann wie unseren Politikern.

  22. Ich finde die Idee und die Vorgehensweise eigentlich ganz gut.
    Allerdings: Kann ich mir wirklich sicher sein, dass meine Spende ankommt und nicht zum Mankoausgleich des Unternehmers genutzt wird?
    Außerdem würde mich dann doch auch interessieren, wofür genau ich spende.

  23. Wer ist eigentlich Christian Vater – und wer ist der Initiator dieses Forums, der „vor einigen Tagen eine E-Mail erhalten hat…“?

  24. Liebe Sabine,
    wir garantieren, dass 100% der aufgerundeten Cents bei den sorgfältig ausgewählten und geprüften Projekten ankommen. Aktuell fördern wir die ELTERN AG mit der wir 75 neue Standort in ganz Deutschland aufbauen werden. Alle Informationen inkl. Projektfilme, Kurzdarstellungen etc. zu diesem und folgenden Projekten findest Du auf unsere Website unter http://www.deutschland-rundet-auf.de/spendenprojekte/eltern-ag
    Viele Grüße, Christian Vater

  25. Liebe Christel Binder,
    danke für Dein Interesse an meiner Person. Meine Kurzvita findest Du auf unserer Website unter http://www.deutschland-rundet-auf.de/ueberuns/team
    Ich habe die Stiftung 2009 mit meinen privaten Mitteln gegründet und bin enorm froh, dass nach 3 Jahren Vorbereitung dank der tollen Unterstützung von ganz vielen Menschen die Idee Wirklichkeit geworden ist und hoffe, dass wir so gemeinsam einen kleinen Beitrag leisten können, mit ein paar Cents ganz einfach und freiwillig Deutschland nachhaltig ein kleines bisschen besser zu machen.
    Viele Grüße, Christian Vater

  26. Hallo,

    habe gerade das Buch „Die Spendenmafia“ von Stefan Loipfinger gelesen.
    Sollte jeder gelesen haben, bevor er sich entschließt zu spenden!!!!!!
    Ich spende nur noch an mir bekannte Vereine,wovon ich weiß, dass das Geld auch richtig ankommt.
    Wir spenden sowieso schon indirekt. Jede gemeinnützige Stiftung braucht keine Steuern zahlen und wird noch nebenbei vom Staat subventioniert (Steuergelder).
    Ein WP prüft nur, ob die Bilanzen stimmen und NICHT wohin die Spendengelder gehen. Frage: macht er seine Arbeit auch ehrenamtlich??
    Es müssten mehr Kontrollinstanzen geben, sowie in Rheinland-Pfalz die ADD. (Würde ich da wohnen, hätte ich keine Bedenken zu spenden). Aber die Sammlungsgesetze wurden ja fast in jedem Bundesland abgeschafft. Warum wohl??????
    Das DZI-Siegel ist auch keine 100%-ge Garantie, da sie nur verleihen un nicht warnen können/dürfen.
    Und so gibt es viele Sachen, die mich vom Spenden abhalten.
    Trotzdem viel Glück und Erfolg.
    Viele Grüße,
    Theres

  27. „Wie kann ich nachvollziehen, was mit meinen Cents passiert?“

    Antwort:
    „Auf http://www.deutschland-rundet-auf.de können Sie zu jeder Zeit nachvollziehen, wie viele Cents bereits gesammelt wurden, welches Spendenprojekt gerade mit welchem Betrag umgesetzt wird und was damit bewirkt wird.“

    zu jeder Zeit…???
    leider ist dort nichts zu finden.

  28. Bin begeistert, super Idee und hoffe, dass du sie weiterhin mit deinen ursprünglichen Vorsätzen verfolgst!
    Hoffe auf weitere Partner – zb Tankstellen !!
    weiter so.

    BRgds Sebastian

  29. Lieber Sebastian, vielen Dank für Deinen netten Kommentar! Ich bin genau wie jeder in unserem Team noch begeisterter als vorher, denn jetzt geht es ja erst los! Und die Idee und unsere Werte behalten wir bei und hoffen, dass sich sukzessive auch die Tankstellen entschliessen werden, mitzumachen. Viele Grüße, Christian Vater

  30. Das ist genau der falsche Weg. Wenn Aldi, Lidl, etc. spenden möchten, dann sollen sie das bitte tun. Aber nicht auf Kosten und zu Lasten ihrer Kunden. Es ist wohl pervers, daß Kunden auf direktem Wege Image-Kampagnen des Gewerbes unterstützen.

    Interessant wäre zu erfahren wieviel in den Kassen einer:
    „DEUTSCHLAND RUNDET AUF Gemeinnützige Stiftungs-GmbH“ (ja, wohl gemerkt „GmbH“ verschwindet. Bezeichnend ist, es werden Praktikanten gesucht, viel Arbeit, wenig Geld.
    Wie ist es um die Bezahlung der 6 abgebildeten Personen bestellt?

    Fragen über Fragen. Auf den ersten Blick macht es auf mich nicht den Eindruck eines seriösen Projektes.

    Schnoerch

  31. Lieber Schnoerch,
    danke für Dein Interesse an DEUTSCHLAND RUNDET AUF. Wir freuen uns über jede Frage, de facto wurden Deine Fragen und viele mehr bereits hundertfach gestellt und beantwortet und damit wir dies nicht immer wieder individuell machen müssen und gleichzeitig transparent Bedenken und kritische Fragen anderer Interessierter wie Dir aktualisiert einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen können, findest Du auf unserer Website ein FAQ, hier der Link http://www.deutschland-rundet-auf.de/information/faq.
    Nur kurz zur Richtigstellung der Fakten:
    1) Aufrunden geht nicht zu Lasten der Kunden, es ist vollkommen freiwillig.
    2) Jeder aufgerundete Cent fliesst direkt und zu 100% ohne Abzüge in die ausgewählten und geprüften Projekte.

    Wir sind sehr happy, dass soviel Menschen mitmachen, denn aufrunden bitte! sagen macht Spass und unser 1. Projekt ELTERN AG haben wir bereits nach 93 Tagen mit €245.000 ausfinanziert weil über 6 Millionen mal aufgerundet wurde! Gemeinsam können wir hier wirklich mit Kleinem Großes bewirken, mach mit!
    Herzlich, Christian Vater, Deutschland rundet auf

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