Lieferheld.de vs. pizza.de – Streit um kundenfreundliche Onlinezahlung bei Lieferdiensten

Ich hatte neulich noch einen Artikel zum Rechtstreit zwischen Lieferheld.de und pizza.de bezüglich der Onlinezahlung versprochen. Da ich hier kein Lieferdienst-Blog werden will, den Vorgang aus Sicht des Kunden aber durchaus interessant finde, gibt es nachfolgend nur eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse mit weiterführenden Links und eine kurze Stellungnahme von mir.

Über die Möglichkeit, die Bestellung von Pizza und Co. bequem bargeldlos bezahlen zu können, habe ich hier diverse Male jubiliert – für mich immer noch unverständlich, dass diese kundenfreundliche Lösung nicht schon viel früher umgesetzt wurde. Dennoch gab es Leute, die diese Abwesenheit von Kundenservice nicht nur seit Jahren zelebriert haben und dennoch Marktführer geworden sind, sondern die sogar dachten, dass diese Form von Kundenservice juristisch überhaupt nicht zulässig wäre. Diese Leute arbeiten bei pizza.de, Deutschlands führender Plattform für Lieferdienstvermittlungen.

pizza.de fordert Lizenz der Bafin

Die Hintergründe kann man detaillierter auf gruenderszene.de nachlesen, es geht grob gesagt um eine erneuerte Form des Zahlungsverkehrsgesetzes aus dem Jahr 2009, das vor allem helfen soll, Geldwäsche zu bekämpfen. Gründerszene schreibt: „Wer also geschäftsmässig Zahlungen abwickelt und dafür bezahlt wird, dass er Geld für Endkunden auf Konten vorhält, muss von der BaFin beaufsichtigt werden und eine Lizenz erhalten.“. Lieferheld.de sah von Beginn an jedoch Interpretationsspielraum in diesem Gesetz und konnte letztendlich durch die Umstellung des verwendeten Vertragsmodells seinen Kunden die Onlinezahlung trotz Rechtsstreits mit pizza.de unterbrechungsfrei anbeiten.

Onlinezahlung jetzt auch bei pizza.de

Das absurdeste an der Geschichte: inzwischen kann man auch bei pizza.de bargeldlos zahlen. War das alles nur ein verzweifelter Gegenschlaf eines in die Ecke gedrängten Markführers, der die kundenfreundliche bargeldlose Zahlung seit Jahren verschlafen hat? Es wirkt fast so. Parallelen zur Musikwirtschaft sind dabei sicher nicht von der Hand zu weisen, die zunächst ähnlich rabiat gegen alles was digital und online war vorging und inzwischen verstanden hat, dass ein zeitlich sehr viel früherer Sprung auf diesen Zug sehr viel besser fürs Geschäft gewesen wäre. Anscheinend hat auch pizza.de nach dem Strohfeuer um die Bafin-Lizenz eingesehen, dass gewisse Entwicklungen auch durch Rechtsstreitigkeiten nicht mehr umkehrbar sind. Für uns Kunden kann das nur positiv ausgehen.

Links zum Thema:

Hintergrund zur Bafin-Lizenz auf gruenderszene.de

Interview mit dem CEO von lieferheld.de

Wenn lieferheld.de – dann auch amazon.de und ebay.de?

Blogeintrag von lieferheld.de

Mögliche Auswirkungen eines rechtskräftigen Urteils

31,6% der Kunden nutzen bei lieferheld.de die Onlinezahlung

2 Gedanken zu „Lieferheld.de vs. pizza.de – Streit um kundenfreundliche Onlinezahlung bei Lieferdiensten“

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